Hat man früher wirklich bei den Kinder an den Ohren gezogen wenn sie Blödsinn gemacht haben?

8 Antworten

Ja. Mein Mutter (BJ. 56) noch mit Kochlöffel oder ähnliches auf Hände und Arme wenn Sie zb. Zwiebeln nicht Essen wollte.

Oder auch von den Lehrern gab es was mit dem Rohrstock.

Auch Bekanntschaft mit dem Teppichklopfer war in der Generation "normal".

Ohrenziehen war da für fremde auch normal.

Ich bin BJ. 82, und habe selbst noch in der Grundschule die Erfahrung gemacht das ein Lehrer mit dem Schlüssel die Schüler an den Kopf geworfen hat, oder mit dem Daumen in den Nacken gedrückt. In die Ecke stellen mit dem Kopf zur Wand für die Schulstunde war da noch harmlos.


norules4life 
Fragesteller
 20.05.2024, 21:48

den kochlöffel hat meine mutter auch noch genommen xD bin 35 sie hat mir dann immer auf den po geschlagen

0

Ja, das kenne ich aus meiner Schulzeit (bin Jahrgang 1990 und wurde 1997 eingeschult) von sehr alten Lehrern auch noch. Es gab auch noch einige damals so 60-64 Jahre alte Lehrer, die es noch in der Realschule um 2001/02 offen bedauert haben, nicht mehr schlagen zu dürfen. Es gab sogar eine Lehrerin, die einem Mädchen aus der Parallelklasse den Kopf so fest auf die Bank gedrückt hat, dass sie dem Kind dabei das Nasenbein gebrochen hat. Ich selbst wurde von einem Lehrer mehrfach geschlagen - nicht weil ich "unverträglich" gewesen wäre, sondern weil er ein Problem mit meiner Oma und meinem Großonkel hatte und die beiden verletzen wollte, indem er meinen Cousin und mich unter Angabe gelogener Argumente demütigte, lächerlich machte und schlug. Das änderte sich erst schlagartig, als diese Generation im Ruhestand gewesen ist und dann war es allgemein schöner an der Schule.

In meinem Freundeskreis und in meiner Heimatstadt war ich in meinem Altersbereich einer der wenigen, die absolut gewaltfrei erzogen worden sind. Wir waren eine intellektuell orientierte, humanistisch geprägte Familie mit hohem Bildungsstandard, hohen ethischen Werten und einer ganz anderen Prägung als die Arbeiterfamilien, in denen regelmäßig die Kinder verdroschen wurden, bis das Blut spritzte - durchaus gern auch im Beisein von Freunden der Kinder, damit das "nicht brave" Kind vorgeführt wurde und alle sahen, dass es "nicht brav war", höhnische Bemerkungen der Eltern gab es gratis dazu - es war beklemmend und dieses Umfeld erzog reihenweise gespaltene Persönlichkeiten auch in meiner Generation, was ich beim Klassentreffen letztes Jahr teilweise merkte. Erst als junger Erwachsener war mir klar, wie viel mir die "Kultur" meiner Familie erspart hat und wie gut es mir ging - obwohl die bleierne Spießigkeit meiner Familie oft auch anstrengend sein konnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

rotesand  20.05.2024, 22:14

Noch ein Nachtrag: Auf dem Land oder im sozial schwachen (Arbeiter-)Milieu habe ich solche Tendenzen vor wenigen Jahren aber noch festgestellt und da wurde Gewalt gegen Kinder als völlig normales Erziehungsmerkmal angesehen oder mitunter auch als "Strafe Gottes". Die Leute sind dort viel roher, teilweise rückständiger, man schlägt eher zu und schreit eher rum, diskutiert Probleme nicht aus, sondern löst das mit den Fäusten. Teilweise gibt man auch das weiter, was man selbst erlebt und gelernt hat - die Jungen machen's oft nur den Alten nach. In wenig gebildeten Kreisen, wo Probleme aller Art auch unter Erwachsenen noch heute durchaus mit körperlicher Gewalt gelöst werden und die Lautstärke beim "sich in Rage pöbeln" einen Indikator für Männlichkeit darstellt - einer dieser Typen sagte mir mal "Gewalt ist IMMER eine Lösung" und meinte das ernst! - ist das heute noch gang und gebe ... und wo kein Kläger, da kein Richter. Mit Gewalt aufgezogene Kinder neigen jedoch eher dazu, als Erwachsene das Gleiche weiter zu geben und behalten sich das Gesehene ggf. ein Leben lang (!) im Gedächtnis. Oder sie werden depressiv bzw. bekommen psychische Probleme und benötigen in irgendeiner Form Hilfe.

Körperliche und damit auch psychische Gewalt wird meinem Erleben nach immer noch gegen Kinder ausgeübt und ist heute oft nicht mal das frontale Ziel der Eltern, aber eine Folge enormer Hilflosigkeit, großer Überforderung und vielleicht zugegeben (ohne die Kiddies jetzt als Schuldige darzustellen) auch frecher Kinder, bei denen man in der Erziehung einfach versagt hat. So etwas findet man auch in gebildeteren Kreisen. Das ist zwar genauso dramatisch und unschön, hinterlässt auch traurige Spuren - aber viele Erwachsene denken, es seien "ja nur Kinder", die das vergessen würden, ähnlich wie Tiere, die sich so was aber auch ein Leben lang behalten. Ich habe auch das schon gehört, man soll es eigentlich nicht für möglich halten.

1

Teilweise.

In NRW wurde in Schulen die Prügelstrafe erst 73 abgeschaft.

PS. Lehrer durften lange Zeit auch außerhalb der Schulzeit ihre Schüler züchtigen.

Bis 1951 durfte auch jeder Lehrherr seine Azubis züchtigen.

Züchtigungsverbot der Eltern wurde erst 1998 aufgehoben.

Ich kenne es nur aus Erzählungen von meiner Oma und anderen älteren Menschen ob es wirklich stimmt habe ich mich auch schon mal gefragt ich denke es ist (Angst) machen ,genau wie das mit :wenn du dein Spielzeug nicht aufräumst komme ich mit einem blauen Sack .

denke beides war nur so gesagt bin mir aber nicht sicher


norules4life 
Fragesteller
 20.05.2024, 21:49

würden sie ihre kinder auch ohne essen ins bett schicken , oder eins auf den poo hauen wenn sie blödsin machen

0
Gianna280  20.05.2024, 21:51
@norules4life

Ich hab keine Kinder aber das würde ich wenn ich mal welche habe niemals machen denn so welche Handlungen kann Kinder verängstigen und Hauen Traumatisieren

1

Ja, das gab's damals und in manchen Familien gibt's das bis heute.