Wie erkenne ich im lateinischen ob ein Nomen feminin oder maskulin oder Neutrum ist?

7 Antworten

Hallo,

das kannst Du nicht ohne weiteres erkennen.

Zwar sind viele Worte der o-Deklination, die auf -us oder -er im Nominativ Singular enden, Maskulina - es gibt aber auch Ausnahmen: Populus, die Pappel (mit langem o) ist im Gegensatz zu populus, Volk (mit kurzem o) feminin.

Auch bei der a-Deklination gibt es nicht nur Feminina. Agricola endet auf -a und ist doch maskulin. Hier aber sind nur die Nomen maskulin, die männliche Wesen wie auch nauta oder poeta beschreiben. In allen anderen Fällen sind diese Nomen Feminina.

Auf -us enden auch Nomen der u-Deklination. Sie können zwei Geschlechter aufweisen: Magistratus ist männlich, domus weiblich. Das Wort genus, generis endet ebenfalls auf -us, ist aber Neutrum und gehört weder zur o- noch zur u-Deklination, sondern zur konsonantischen. Neutra der u-Deklination enden auf -u.

Nomen der konsonantischen Konjugation können alle drei Geschlechter aufweisen.

Nomen der i-Deklination sind in der Regel - sofern sie auf -is enden, weiblich, es sei denn, sie bezeichnen Flüsse (Tiberis) oder Städte (Neapolis), die maskulin sind.

Neutrale i-Stämme enden auf -al (animal), -e (mare) oder -ar (exemplar).

Nomen der e-Deklination (res) sind Feminina mit Ausnahme von meridies, maskulin und dies. Dies ist ein Femininum, kann aber auch ein Maskulinum sein, wenn damit nicht allgemein der Tag, sondern ein festgelegter Termin gemeint ist.

Siehe auch dies festus (nicht festa!), der Festtag.

Bei der gemischten Deklination hast Du es meist mit Feminina zu tun, doch:

Masculini generis sind die Wörter all auf -nis
und collis, ensis, fascis, fons
mensis, orbis, piscis, mons
imber, venter, dens und pons.

So schöne Merksprüche finden sich noch in der ausgezeichneten Grammatik von Hermann Throm, die aus unerfindlichen Gründen nicht mehr aufgelegt wird.

Ansonsten:

Länder, Inseln, Städte und Bäume auf -us sind feminin.

Eindeutig erkennbar wird das Geschlecht, wenn ein dreiendiges Adjektiv dazugehört, da dies in KNG-Kongruenz steht.

Ergo: Lern das Geschlecht sowie natürlich den Genitiv Singular bei jedem Substantiv mit, dann bist Du auf der sicheren Seite, da es wohl mehr Ausnahmen als Regeln gibt.

Herzliche Grüße,

Willy

Bei der o-a-Deklination (-us, -a, -um) ist es allen klar.
Bei den anderen Deklinationen muss man es mitlernen. Deshalb steht bei jedem Substantiv
Nominativ, Genitiv und Genus im Vokabular drin.

Der Nominativ ist häufig sogar völlig unregelmäßig. Aus dem Genitiv kann man einige Erkenntnisse bekommen. Das wird in der Schule auch erwähnt.

Insgesamt ist es bedauerlich, dass da kaum Regelmäßigkeit zu finden ist. Aber im Deutschen haben wir so etwas Ähnliches, was vielen, die Deutsch lernen, zu schaffen macht. Man muss nämlich zu jedem Wort den Plural mitlernen, weil es da überhaupt keine Regelmäßigkeit gibt.

Das ist vielleicht ein wenn auch nur schwacher Trost ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Willy1729  22.09.2021, 09:19

Bei der a-Deklination ist es nicht so klar: Agricola, nauta, poeta sind maskulin.

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Wenn es auf -us endet, ist es maskulin, wenn es auf -a endet feminin und wenn es auf -um endet, dann ist es Neutrum.

Das Gemeine ist aber, dass es z.b. auch einige Wörter gibt, die auf -us enden und trotzdem feminin sind. Das sind Ausnahmen, die du einfach so lernen musst.


Willy1729  22.09.2021, 09:18

Manus, die Hand, endet auf -us, ist aber feminin.

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In sehr vielen Fällen an der Endung wie -us, -or etc. für Maskulinum, -a, -trix etc. für Feminium, aber in vielen Fällen muss man es schlicht auswendig lernen.

feminin: mit a (am Ende des Wortes)

Maskulin: mit us (am Ende des Wortes)

Aber nur am Anfang irgendwann bekommst du eine Tabelle wo sich die Endungen noch mal ändern.


Willy1729  22.09.2021, 09:19

Nauta ist maskulin, manus ist feminin. Du solltest Dich nicht allzusehr auf solche 'Regeln' verlassen.

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