Was war der größte Schock in eurem Leben?

6 Antworten

Mir ist auf dem Weg zur Arbeit im Winter ein völlig unkontrollierter, mit Coils beladener LKW entgegengeschlittert. Ich hab mein winzigkleines Autochen in eine Schneewehe neben der Straße geballert, trotz Vollbremsung noch mit Schwung. Der LKW ist wenige cm an mir vorbeigerutscht und beendete seine Schlittenfahrt in der nächsten Kurve indem er sich auf die Seite legte und ablud.
Hätte der mich in meinem Steinzeit-Cuore getroffen (kein Airbag, nix) wäre ich ganz sicher Matsch gewesen.
Der Schock kam dann später, als ich Zeit dafür hatte (der Fahrer war nur etwas verbeult aber sonst OK, mein Auto so einigermaßen ausgegraben, die Polizei und Feuerwehr benachrichtigt). Da bin ich einfach heulend im Schnee zusammengeklappt und hab mich furchtbar darüber geärgert.

Als ich meinen Sohn tot in seinem Schlafzimmer gefunden habe. Ein Schock für mich, der lange anhielt.

Er war so lebensfroh und hilfsbereit. Weil er die 2G-Regel während der Coronazeit und die damit verbundene Ausgrenzung nicht mehr aushielt, ließ er sich impfen. Er starb an den Folgen dieser Impfung.

Der Tod meines Vaters, als ich 16 war.

Ansonsten hab ich den 11. September, die Pandemie, den Angriff Russlands auf die Ukraine sowie zuletzt den Angriff der Hamas auf Israel als Momente in der Geschichte, die in mir ziemlich große Sorgen hervorgerufen haben und teils immer noch hervorrufen, bewusst erlebt. Beim Mauerfall hingegen war ich erst 5 Jahre alt, das hab ich noch nicht so bewusst miterlebt.

BrascoC  18.11.2023, 22:22
Ansonsten hab ich den 9. September, 

Ich vermute, du meinst den 11. September? ;-)

0
BrascoC  18.11.2023, 22:25
@HappyMe1984

Bis auf den Tot des Vaters (mein Beileid dazu), kann ich aber alles nachvollziehen. Wobei die Pandemie so langsam kam, dass man da irgendwie "reingewachsen" ist.

0
HappyMe1984  18.11.2023, 22:34
@BrascoC

Naja, sie hat sich eher so lang gehalten, dass man sich irgendwann dran gewöhnt hat, finde ich ;).

Im März 2020 begann es für mich damit, dass meine bundesweit einheitliche Fachwirtprüfung am Freitag für den Montag von der IHK abgesagt wurde. Meines Wissens eine sehr einmalige Sache, dass die IHK diese bundesweiten Prüfungen cancelt!

An dem Montag bei der Arbeit hatten wir erst mal Krisensitzung und haben Notfalldienstpläne entwickelt, die darauf basierten, dasss möglichst wenige Menschen vor Ort das allernötigste machen, in festen Gruppen, so, dass immer für den Fall der Fälle andere einspringen können. Nicht für eine Woche sondern für "bis auf weiteres".

Danach erinnere ich mich noch gut daran, wie ich auf dem Heimweg bei einem Supermarkt für meinen Mann und mich "Homeoffice-Versorgung" eingekauft hab, weil noch nicht klar war, ob wir ab sofort beide den ganzen Tag zu Hause sein würden. (Aber nein, ich habe keine größeren Mengen Toilettenpapier gehortet ;).)

Danach habe ich zwei Wochen lang dort damit verbracht, alles mögliche abzusagen, abzubestellen und Menschen darüber zu informieren. Auch das Ausstellen der "Freifahrtscheine", damit die Menschen, die müssen, zur Arbeit kommen können, war eine ganz merkwürdige Sache.

Und dann folgte diese absolute Stille, dieses Gefühl von totalem Stillstand. Nie davor und nie danach bin ich so schnell zur Arbeit morgens gekommen, weil sonst kaum jemand unterwegs war - in einer Großstadt mit einer halben Million Einwohner! Es war einfach unglaublich ruhig, keine Flugzeuge am Himmel, kaum jemand unterwegs. Zumindest dieser erste Lockdown damals im Frühjahr 2020 hatte schon verdammt viel Endzeitstimmung, finde ich.

0
BrascoC  18.11.2023, 22:39
@HappyMe1984

Ja, das stimmt schon. Aber es kam eben nach und nach.

Aber was ich mir dann auch immer überlegt hatte: Vor Corona konnte man sich nie vorstellen, dass sowas mal möglich wäre. Aber irgendwie war das dann auch wieder normal, als es soweit war.

Also was ich damit sagen möchte: Es war halt nicht so ein "Knall" wie 9/11 oder der Krieg in der Ukraine, als man aufwachte und in den Nachrichten auf einmal hörte, dass Russland einmarschiert war.

0
HappyMe1984  18.11.2023, 22:42
@BrascoC

Naja, für mich war die Prüfungsabsage schon so ein "Knall" ;). Und ich hab damals in einer Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit gearbeitet. Da war die verordnete Schließung auch ein ziemlicher Knall, zumal Mitte März, wo es gerade nach dem Winter allmählich alles wieder etwas Fahrt aufnahm, so mit den bald bevorstehenden Osterferien und so :). Aber das ist vielleicht auch einfach eine Frage davon, was genau man in diesen ersten Tagen und Wochen so gemacht hat und welche Auswirkungen dort spürbar waren :).

1
BrascoC  18.11.2023, 22:45
@HappyMe1984
Aber das ist vielleicht auch einfach eine Frage davon, was genau man in diesen ersten Tagen und Wochen so gemacht hat und welche Auswirkungen dort spürbar waren :).

Ja, das denke ich auch.

0

Ich war 13 und mein Vater ist nachts auf dem Weg nach Dänemark auf der Autobahn während der Fahrt eingeschlafen(Sekundenschlaf). Ich habe es im letzten Moment gemerkt und uns gerettet.

Ich sollte nicht sterben!!

Als ich mit 12 rausgefunden habe dass meine Eltern eine starker App auf meinem Handy haben und alle meine Chats und suchverläufe sehen können