Wann & wie war euer outing?

8 Antworten

Ich (w/26/lesbisch) hatte schon immer das Gefühl, dass ich für meine Kindheitsfreundin mehr empfinde als nur Freundschaft.

An meinem 12. Geburtstag hatten wir unser erstes Mal, und sind seit dem zusammen. Direkt nach unserem ersten Mal waren wir uns 100%ig sicher, dass wir aufs gleiche Geschlecht stehen.

Mit 18 sind wir zunächst eine eingetragen Lebenspartnerschaft eingegangen (die Ehe für alle gab es da noch nicht) und haben im Oktober 2019 (standesamtlich) geheiratet.

Unseren Eltern gegenüber haben wir direkt am nächsten Morgen nach unserem ersten Mal am Frühstückstisch davon erzählt. Sie haben es akzeptiert, als sei es das normalste der Welt und deren Kommentar, die übrigens streng katholisch sind, war: "wurde auch Zeit".

Auch der Rest unseres Umfeldes (Freunde und Familie) hat es als ganz normales akzeptiert.

In der Schule war die Sexualität nie wirklich ein Thema.

Meine Partnerin und ich sind nicht nur katholisch getauft worden, sondern hatten auch unsere Erstkommunion und Firmung. Richtig geoutet haben wir uns in unserer Gemeinde nie, aber es hat sich natürlich rum gesprochen. 

Dass wir in unserer Gemeinde nicht willkommen geheißen werden oder uns gar ein Austritt nahegelegt wurde, ist noch nie vorgekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin lesbisch 👭🌈

Offiziell geoutet bin ich bei einigen Freund:innen, das ist schon ca. 1-2 Jahre her. Ansonsten gehe ich eben offen mit meiner sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität um. Wenn also jemand fragt, bin ich offen damit.

Dass ich queer bin, wusste ich eigentlich schon immer. Richtig realisiert habe ich es dann mit ca. 14 Jahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Mein "inneres Coming-Out" war schwierig, weil ich mir lange unsicher war. Das liegt daran, dass ich als Jugendlicher im Suff mal mit nem Typen rumgemacht habe, wir von seinem Vater "erwischt wurden" und der dann ein ziemliches Theater gemacht hatte. Dann war das ganze erstmal negativ besetzt und ich fühlte mich schlecht, dass ich den Jungen "in Schwierigkeiten gebracht hatte".

Ich wusste aber immer, dass ich "nicht so ganz hetero bin" und während meines Studiums in Berlin kam das Thema dann wieder hoch. Ich wollte endlich Gewissheit. Als Student kommt man recht einfach an psychologische Beratung und so habe ich letztlich den Schritt gewagt, mich in "die Szene" zu begeben und mich auszuprobieren.

Mit 27 hatte ich es dann endlich geschafft, nen Typen "abzuschleppen". Nunja und von dort aus hat es sich entwickelt und mit 30, nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, habe ich mich "schriftlich" gegenüber meinen Eltern "geoutet". Soweit gab es auch kein Probleme. Alllerdings hatte meine (angeblich) beste Freundin, die selbst bisexuell war, offensichtlich ein riesiges Problem und hat kurz nach meinem "Coming-Out" den Kontakt zu mir ohne Erklärung abgebrochen. Möglicherweise hatte sie Gefühle für mich, die sie mir nie gestanden hat. Das ist aber letztlich Spekulation.

Das ist zugleich aber auch einer der größten Vorteile am "Coming-Out". Diejenigen, die die größten Probleme damit haben, suchen von selbst das Weite.

Bi - Outing sehr spät im engsten Kreis und es war wirklich extrem überraschend wie offen und unterstützend die "Leute" waren.

Outing an sich ist für mich nach wie vor ein großer Begriff - bindet man damit JEDEM auf die Nase, wie die sexuelle Orientierung ist?

Weshalb? :D Ich zähl für 85 % bestimmt immer noch als hetero und genau das ist richtig. Diejenigen die es wissen sollen, werden es dann ganz bestimmt wissen :)

Ich hatte nicht ein Outing, sondern viele verschiedene. Vorweg, ich bin aroace (aromantisch + asexuell) und nicht-binär (trans maskulin), identifiziere mich also weder wirklich als männlich noch als weiblich.

Als Kind habe ich mir darüber nicht wirklich Gedanken gemacht, aber ich könnte mich noch nie mit meinem Namen oder weiblichen Pronomen identifizieren. Als sich dann mit Beginn meiner Pubertät mein Körper verändert hat, habe ich mich immer unwohler gefühlt. Dann habe ich mit meine Haare abgeschnitten und wurde auf einmal ständig gefragt, ob ich ein Junge bin und es hat sich verdammt gut angefühlt. Das war mit 13/14, bis zu meinen ersten Outings sind aber noch einige Monate vergangen.

Meinen Eltern gegenüber hatte ich gar nicht einen Outingmoment, ich habe ihnen mehr nach und nach von mir erzählt. In meinem Freundeskreis ist es sehr unterschiedlich abgelaufen, mit manchen habe ich längere Gespräche geführt, bei anderen habe ich mich einfach mit meinem neuen Namen vorgestellt. Einige Leute kennen mich auch von Anfang an als mich.