Ist man als Schüler verpflichtet, seine Klassenkameraden, die nichts dafür können, bestimmte Themen zu verstehen, in ihrem Lernprozess immer zu helfen?

5 Antworten

Ganz einfach - biete ihm an, dass du ihm für 10 Euro die Stunde gerne Nachhilfe gibst! Damit bist du deutlich billiger als Nachhilfeinstitute, was ja dazu passt, dass du eben selbst noch Schüler bist. Du musst ihm aber auch nicht kostenlos in deiner Freizeit einfach so helfen! Umso weniger, wenn sein fehlendes Verständnis daher kommt, dass er im Unterricht nicht zuhört.

Natürlich ist es unter Freunden und Klassenkameraden einfach gutes, kameradschaftliches Verhalten, wenn man einander unterstützt und sich gegenseitig hilft. Aber eben zum einen gegen-, nicht einseitig. Und zum anderen auch nur so weit, wie man selbst dazu aus Freundschaft bereit ist.

Will er Nachhilfe, dann muss er dafür eben bezahlen! Oder halt seine Eltern.


XUnbekannterX 
Fragesteller
 20.10.2023, 23:22

Würde nicht klappen, wir sind ja Freunde, wäre zu egoistisch und der Streit würde weiter gehen..., mein Freund würde nicht auf den Gedanken kommen Nachhilfe zu bekommen, da er weiß, dass er mich hat

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Danach holt er einen Anwalt, seine Mutter (tatsächlich ist sie Anwältin.) Die hatte übelst viele Argumente, warum ich ihm helfen soll. Sie hatte was von einer Verpflichtung und Gesetz erzählt.

Da ist die Mutter sicher nicht als Anwältin sondern als Erpresserin aufgetreten.

Sicher, ja, einem Freund hilft man. Eine Verpflichtung zur Hilfe gibt es nur in "Notfällen", in denen z.B. die Gesundheit in Gefahr gerät.

Dies ist nicht der Fall.

Wenn aber Hilfe verpflichtend wäre, dann doch in erster Linie durch die Mutter. als Elternteil. Ggf. auch durch bezahlte Nachhilfestunden.

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Und nun noch etwas für Dich für die Anwältin

§ 323c
Unterlassene Hilfeleistung; Behinderung von hilfeleistenden Personen
(1) Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

XUnbekannterX 
Fragesteller
 20.10.2023, 23:25

Keine Ahnung ich kenn mich mit Jura nicht aus und hab wohl alles geglaubt , da sie die "Expertin" in diesem Bereich ist. Nur schade, dass mein Freund kein Einzelkind ist, die Mutter muss denen helfen, da sie noch klein sind und einfache Aufgaben haben.

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GutenTag2003  21.10.2023, 08:53
@XUnbekannterX
 die Mutter muss denen helfen, da sie noch klein sind und einfache Aufgaben haben.

Dennoch ist es ihre Aufgabe und nicht Deine Pflicht.

Es ist erschreckend, wie sie mit Dir umgeht. Wie geht sie dann erst mit ihren eigenen Kindern um

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Du weisst doch selbst die Antwort.

Ich würde persönlich auch Verpflichtungen aus Freundschaft sehen, zu helfen. Menschliche Beziehungen sind nun mal eben auch gegenseitige Verpflichtung. Sonst sind sie keine.

Aber die kann man nicht einfordern.

Und wer mir droht, hat bei mir immer verkackt. In dem Moment, wo Muttern sich eingeschaltet hat, wäre bei mir Schluss gewesen. Ich hätte die augenblicklich vor die Tür gesetzt und die "Freundschaft" wäre beendet gewesen.

Sie hat reichlich Geld. Und kann sich damit Nachhilfelehrer für ihr dämliches Balg leisten.


XUnbekannterX 
Fragesteller
 20.10.2023, 23:27

Ich würde schon traurig und schlechtes Gewissen haben, wenn wir die Freundschaft beenden. Ja, mag sein, dass sie Geld haben, aber mein Freund weiß, dass er mich hat als "Hilfspartner", er würde so oder so keine Nachhilfe wollen.

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DocPsychopath  20.10.2023, 23:32
@XUnbekannterX

Nun ok. Wobei schlechtes Gewissen eine schlechte Basis für Freundschaft ist.

Er und die Mutter sind ja nicht unbedingt dasselbe. Aber dann würde ich erwarten, dass er sich da distanziert.

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Du bist als Schüler in erster Linie für deinen eigenen Lernerfolg (teil-)verantwortlich. Für den Lernerfolg von Mitschülern nur insoweit, als du ihn nicht durch Stören sabotieren darfst.

Alles andere ist erst mal nicht dein Problem.


XUnbekannterX 
Fragesteller
 20.10.2023, 23:30

Ich erinnere mich an dieses eine Argument seiner Mutter: Wenn ich ihm Themen erkläre und mit ihm lerne, werde auch ich profitieren vom Lernprozess. Man lernt ja auch indirekt so und soll laut ihr sogar besser sein als das selbstständige Lernen (für Tests etc.)

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LDanne  21.10.2023, 01:15
@XUnbekannterX

Lernen durch Lehren ist in der Tat ein valides pädagogisches Konzept, aber das war überhaupt nicht die Frage.

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Es gibt so ein Gesetz nicht. Entweder er lernt alleine oder hat Pech.


XUnbekannterX 
Fragesteller
 20.10.2023, 23:32

Das ist das Problem, er kann nicht alleine lernen, da er von Anfang an nichts versteht. Er kann noch nicht mal richtig im Internet recherchieren. Ich frag mich immer mehr wieso er das Abitur erreichen will?

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