Hätte man für die Tiere die Tierarztkosten stabil halten sollen?

11 Antworten

Leider bewegen wir uns in einer Aufwärtsspirale steigender Kosten - Lebenshaltung, Energie, Medikamente, Personal. Wobei, wenn ich mir die Tierarztrechnungen der letzten Jahre durchschaue, Medikamente in der Regel wirklich lächerlich vom Preis sind.

Der größte Batzen ist immer die Untersuchung und Behandlung und dann noch die Mehrwertsteuer oben drauf.

Ich bin der Meinung, hätten wir Menschen in der Regierung sitzen, denen wirklich etwas daran läge, Tiere vor Leid zu schützen, dann hätten sie eher überlegt, wie man Tierärzte und Tierhalter entlasten kann. Zum Beispiel könnte man die Tierärzte von der Mehrwertsteuer ausnehmen und die Lohnsteuer senken. Oder endlich mal die Hundesteuer abschaffen.

Was viele auch gerne vergessen ist, dass die Tierarztkosten der Bauern ebenfalls steigen, ergo werden dadurch auch Fleisch, Milch, Milchprodukte und alle anderen Produkte, die aus den Tieren noch hergestellt werden, ebenfalls teurer und belasten die Haushaltskasse aller.

Für die Bauern aber auch für andere Betriebe, wie Schäfer oder kleine Gestüte kann das das Aus bedeuten. Und viele ältere Menschen, die außer ihrem Hund oder ihrer Katze niemanden mehr haben, können von ihrer kleinen Rente die gestiegenen Kosten wahrscheinlich nicht mehr stemmen.

Es ist immer leicht dahingesagt, dass man sich das halt vorher überlegen soll, ob man sich ein Tier auch leisten kann. Das ist für mich eine hohle Phrase. Wer sich vor 10 Jahren oder vor 5 Jahren einen Hund oder eine Katze geholt hat, konnte ja schlecht ahnen, dass wir 2022 die ersten Schritte Richtung Hyperinflation gehen werden und er vor der Wahl steht, zum Tierarzt zu gehen oder ab dem 15. zu hungern. Keiner kann in die Zukunft schauen.

Solange diese Entwicklung weiter geht, können wir uns in den kommenden Monaten und Jahren auf eine deutliche Zunahme von Tierleid, abgegebenen und ausgesetzten Tieren sowie Menschenleid einstellen.

Man hätte nicht nur die Tierarztkosten stabil halten sollen, aber leider geht das nicht. Alles wird teuerer und keiner kann vom Drauflegen leben, somit zahlen am Ende die Endkunden die Zeche. Natürlich haben manche mehr draufgeschlagen als notwendig und das gehört unterbunden. Gruss


Crack  21.12.2022, 09:27

Nun, auch Tierärzte, deren Angestellte, die Zulieferer von Medikamenten usw. sind "Endkunden". Auch bei denen wird das Leben teurer, weshalb sie mehr für ihre Arbeitsmaterialen, Miete, Nebenkosten ausgeben müssen und auch mehr verdienen wollen.

Man kann also sagen: Wird das eine teurer, zieht das andere nach.

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DonCredo  21.12.2022, 12:55
@Crack

Das ist genau das, was ich gesagt habe. Aber ob eine Anhebung der Preise für eine Impfung eines Hundes auf über 100 Euro gerechtfertigt ist wage ich dennoch anzuzweifeln. 🤷‍♂️

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Das Problem ist das die Kosten beim TA Jahrelang nicht gestiegen sind und nun so ein großer Sprung ist, das es plötzlich für manche schwieriger ist. Wenn die Kosten mit der Zeit immer etwas gestiegen wären, das wäre für viele einfacher weil man damit rechnet und eben woanders dann was spart aber durch diesen Sprung fällt es erstmal schwerer da was zu machen, weil man das Geld erstmal nicht hat und Zeit braucht um es zusammenzuhaben.

Selbst die TA sind darüber am schimpfen. Klar sie brauchen das mehrgeld aber es wäre ihnen lieber gewesen das das mit der Zeit gehen würde und nicht auf einen Schlag. Oder das man eben eine erleichterung durch das wegfallen von den Mehrwertsteuer für die TA usw. machen könnte, das wäre sowohl für die TA als auch für die Tierbesitzer besser.

Ist ja schon ein großer Unterschied ob es nur 1-2 Euro teurer wurde oder eben durch das eben von ca 8 Euro auf 20 Euro teurer geworden ist und da gerade alles teurer wird ist das ein weiterer schlag in die Magengrube. Denn selbst, wenn man immer Geld für die Tiere auf Seite gelegen hat, ist das Geld nun viel schneller weg als ursprünglich gedacht.

Ich finde das auch traurig, aber die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) ist seit 20 Jahren nicht erhöht worden. Dass es gerade jetzt ist, wo eh alles sehr teuer ist, das ist wirklich traurig. Deshalb bin ich noch mehr froh, dass ich seit vielen Jahren meine Katzen Kranken-und OP-versichert habe. Da bekomme ich 80 % erstattet. Sonst könnte ich mir das auch nicht mehr leisten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Tierärzte konnten von den Preisen kaum noch leben. Dass sie die laufenden Kosten bezahlen können, ist eine Voraussetzung, damit sie Tieren und deren Haltern überhaupt helfen können.

Als Tierhalter sollte man sein Tier entweder ("kranken"-)versichern oder selbst Vorsorge tragen, indem man für Tierarztbesuche Geld spart.