Wie mit Mamas umgehen die ihr Kind verloren haben?

5 Antworten

Ich würde sie auf keinen Fall auf der Arbeit drauf ansprechen, biete ihr an, dass sie mit dir reden kann wenn sie das möchte und ihr euch dann privat treffen könnt.


SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 15:10

Und was kann ich sie dann fragen darüber bzw. Wenn sie den Pfad verliert und nicht weiter weiß.. vielleicht doch selber nachfragen damit sie erzählen kann.?

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Lucynchen  19.05.2024, 15:17
@SENADALINA88

Nein, ich würde sie zu nichts drängen, wenn sie nicht reden will (oder kann) ist das ok.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 15:33
@Lucynchen

Alles klar .. Hast du da Erfahrung oder jemand im Umfeld? Wie die sich fühlen oder was ihnen helfen würde

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Lucynchen  19.05.2024, 16:35
@SENADALINA88

Ja, aber jeder Mensch ist anders. Manche können und wollen darüber reden und andere nicht oder nur mit bestimmten Personen. Manche brauchen ihre Ruhe, andere Ablenkung usw. Die meisten wollen aber nicht direkt darauf angesprochen werden.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 16:58
@Lucynchen

Ich weiß nicht was für ein Schmerz das sein kann .. aber versteh sie vollkommen.. nur tut es mir leid ..

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Lucynchen  19.05.2024, 17:33
@SENADALINA88

Das ist ja auch lieb von dir aber ich würde mich trotzdem normal verhalten, besonders auf der Arbeit. Mitleid zu zeigen bzw die Person anders zu behandeln ist manchmal falsch.

Biete ihr an mit dir zu reden, mehr kannst du nicht tun.

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Ich würde sie dies bzgl. in Ruhe lassen, ihr seid nicht befreundet sondern Arbeitskollegen oder? Du hättest als sie es dir gesagt hat sagen können das sie mit dir darüber reden kann, wenn sie möchte aber sie hat sicherlich Freunde / Familie. Ich würde es anbieten das sie mit mir reden kann aber erst wenn sie bspw. ein Gespräch wegen des Verlustes anfängt.


SENADALINA88 
Fragesteller
 18.05.2024, 23:04

Ja Kolleginennen , aber wir reden auch viel Privat sie war auch 2 3 mal bei mir aber sie schweigt bei dem thema sie traut sich glaub nicht es auszuprechen .. Hatte es ihr gesagt sie kann mit mir auch reden

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LiebesLebenfrei  18.05.2024, 23:12
@SENADALINA88

Ich finde es gut das du es ihr gesagt hast. Jetzt, würde ich die Sache ruhen lassen, wenn man sich besser kennt merkt man ja auch oft ob etwas schlimmer wird und ob die Person Unterstützung braucht. Wenn es dich belastet kannst du sie ja noch einmal darauf ansprechen im Privatenrahmen und sagen: “ Ich habe das Gefühl, dass.....

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 00:13
@LiebesLebenfrei

🙏🏻 Also soll ich es jetzt so belassen.. aus dem nichts kann ich sie ja nicht drauf ansprechen.. habe Angst das falls sie es grad nicht mehr so im kopf hat das es wieder hochkommt dadurch.. aber einerseits denk ich da sie es immer wieder in Status teilt.. dass sie es sicher noch nicht verarbeitet hat

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LiebesLebenfrei  19.05.2024, 00:57
@SENADALINA88

Aus dem nichts würde ich auf jeden Fall nichts machen. Eine Möglichkeit wäre vlt. eine Reaktion von dir auf den Status. Man kann ja bei WhatsApp auf den Status reagieren.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 01:37
@LiebesLebenfrei

Ja das werde ich mal ..vielleicht öffnet sie sich dann. Weil manchmal denke ich würde ich an ihrer Stelle sein... könnte ich auch nicht leicht darüber reden.. aber es würde auf jeden fall erleichtern

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Wenn du mit ihr redest, dann unter zwei Augen und vielleicht nicht auf der Arbeit. Du könntest sie zum Tee trinken einladen und ihr anbieten mit dir zu reden. In solchen Fällen ist es wichtig sensibel und vorsichtig zu sein, dem Menschen das Gefühl geben, in einem sicheren Raum zu sein und sich öffnen zu können. Sie sill sich unter keinen Umständen dazu gedrängt fühlen irgendetwas zu erzählen. Wenn sie nicht möchte, dann redet ihr über andere Themen

Ganz wichtig: du musst nicht mit ihr reden, das ist nicht deine Aufgabe, aber es wäre eine nette Geste


SENADALINA88 
Fragesteller
 18.05.2024, 23:19

Ich weiß das sie gerne reden würde aber sich nicht traut sie antwortet nur kurz drauf auf Fragen und lacht dann .. Ich versuch es mal

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r4ym0nd  18.05.2024, 23:38
@SENADALINA88

Dafür muss das richtige Umfeld geschaffen werden. Auf der Arbeit will sie bestimmt keine "Schwäche" zeigen

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 00:08
@r4ym0nd

Ja finde das so traurig.. sie ist so eine hilfsbereite freundliche Person .. diese Gedanken dass sie sich davor scheut zu reden und das wir sie nicht drauf ansprechen können ist schade

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Ich finde es wichtig, 2 Bereiche zu trennen.

Also einerseits soltest du sie nun keinesfalls anders behandeln. Trauernde Menschen sind feinfühliger und sie merken vor allem, wenn es um sie herum plötzlich ruhig wird, keiner weiß, was er sagen soll und daher schweigt bis hin zu gezielten Ausschlüssen, meistens noch weil man meint, die Trauernde schützen zu müssen. Das fühlt sich nicht gut an. Ja, Trauer beeinflusst dne Menschen und wirkt sich auch auf die Leistungsfähigkeit aus. Der Trauernde sollte aber selber entscheiden können, was ihm zuzumuten ist und was nicht. Alles andere ist übergrifig. Zumal viele Trauernde Menschen deshalb arbeiten gehen, um wieder eine Tagesstruktur zu haben, wieder ins normale Leben zu finden und einen Lebensbereich zu haben, in dem einfach nichts an das verstorbene Kind erinnert. Das Kind war nie Bestandteil der Arbeit, die Arbeit ist also ein gewisser Schutzraum, ein trauerfreier Raum.

Also einerseits nicht ausschließen, nicht ins Schweigen verfallen (lieber sagen: Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es macht mich sprachlos. Mir fehlen die Worte.), nicht tabuisieren.

Die andere Seite: Private Trauer zieht sich zwar mit in den Arbeitsplatz, weil die Menschen nicht symptomfrei sind, weil Trauer unkonzentriert machen kann, Entscheidungsfähigkeit einschränkt etc. Aber der Arbeitsplatz ist nicht der Ort für Trauerarbeit.Die wenigsten menschen gehen arbeiten, um dort bemitleidet zu werden (ein paar natürlich schon. Dann kommt es aber auch auf ein enges Mitarbeiterverhältnis an). Das wird in ihrem Fall - da sie neu am Arbeitsplatz ist - defintiv nicht der Fall sein, dass sie von euch Kollegen sozialen Trost erwartet. Daher sollte es auch gerade nicht deine Sorge sein, dass sie "reinfrisst und nur glücklich tut", denn Arbeit ist einfach nicht der Lebensbereich seine Trauer zu bearbeiten. Das ist eher der Ort, der ablenken soll und Normalität bietet. Und da die ja öfter online über ihr Sternenkind schreibt, kannst du davon ausgehen, dass sie ihre Kanäle hat. Sie hat ihre WEge, das Kind zu würdigen, ihre Trauer zu würdigen, sie zu äußern etc. Vielleichti st sie sogar in Trauergruppen oder in Therapie. Vermutlich hat sie auch einen Partner und Familie. Da wird sie das rauslassen können, was sie wirklich bewegt.


SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 15:14

🙏🏻🙏🏻

Denke sie hat kein Partner mehr. Wir haben uns ein paar mal privat getroffen und gesprochen aber nie ganz tiefe Gespräche eher ganz kurz und dann lächelt sie drüber und wechselt das Thema.. denke auch das sie die Arbeit als Ablenkung sieht und gerne da ist..

Wir versuchen es schon so zu handeln dass sie nicht denkt sie wird bemitleidet und ihr kind wird totgeschwiegen.. wollen aber das es ihr gut geht , wenn man darüber redet geht es einem bestimmt besser zumal man den ganzen tag bei der Arbeit ist und wir haben ein gutes Verhältnis.. Mit Freunden redet sie scheinbar auch nicht darüber.. Würde halt gerne wissen ob es etwas gibt wo sie sozusagen triggern tut.. da es im Bereich Erziehung Kinder geht bei der Arbeit

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Rendric  19.05.2024, 16:14
@SENADALINA88

Ja, leider ist der Tod eines Kindes auch eine Zerreißprobe für Paare. Wenn das denn der Grund war. Viele Sterneneltern trennen sich, da die Trauer sie auseinander treibt. Das war der Hauptgrund, warum mein Mann und ich frühzeitig in Therapie gegangen sind. Quasi um das zu verhindern und die Trauer von Anfang an in "geordnete Bahnen" zu lenken. Soweit man das natürlich kann. Ist schließlich ebenfalls normal für Trauer, dass diese pfützenartig kommt. Also gerade nach einem Jahr - so lange ist ihr Verlust ja schon her - ist der WEg schon überwiegend trocken und dann kommt halt nochmals eine tiefe Pfütze Schmerz, bis es wieder trocken weiter geht.

Ich lese heraus, dass ihr Wunsch nach Normalität gerade besonders groß ist. Dass, sich selbst wieder ein normales Leben aufzubauen. Nach vorne schauen. So berechtigt deine Sorge ist, das solltest du ihr nicht verbauen. Und solche Meinungen wie "wenn man darüber redet, geht es einem bestimmt besser" können da sehr kontraproduktiv sein und furchtbar nach hinten los gehen. Vertraue darauf, dass sie am besten weiß, wie, mit wem und wo sie über ihr Stenenkind reden möchte. Nicht jeder hat das Bedürfnis überhaupt darüber zu sprechen. Und irgendwann ist auch einfach alles gesagt. Gerade auf der Arbeit will man nicht über sein Privatleben reden. Warum sollte sie ihr Kind in diesen Bereich holen? Damit würde ise ja einen neuen Lebensbereich mit Schmerz schaffen. Und ich dneke auch, dass sie dich als Kontakt schätzt, WEIL du nichts mit ihrem Kind zu tun hast. Wenn es deutlich ist, dass es nicht geleugnet wird, reicht das aus. Dann muss es auch nicht besprochen werden.
Trigger können die meisten Sterneneltern auch nicht benennen. Das ist nichts festgelegtes a la "Immer so". Außerdem sind Trigger etwas traurig-schönes. Ich habe lange gleichaltrige Kinder beobachtet und mich gefragt, ob sie so ähnlich aussehen würde oder sich so verhalten würde. War schön, auf diese Weise doch noch eine Entwicklung mitzugehen. Bis es sich verloren hat. Und als auf Arbeit ein Bewohner die selbe Spieluhr wie sie hatte, war die melancholie auch eher positiv. Trauern und Lächeln geht gleichzeitig.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 16:57
@Rendric

Ja ich find halt das ist so ein bedrückende Atmosphäre, wenn man eine Kollegin hat von der man bis Vor Paar Monaten ein ganz anderes Bild hatte.. das sie einfach so ein zufriedener Mensch ist und glücklich ist.. Und an bestimmten Tagen möchte sie fast gar nicht reden .. da merken wir dass was nicht stimmt..

Klar werden wir sie so in Ruhe lassen , wenn du meinst dass sie es sich so als Ablenkung im Alltag schaffen will.. hört sich auch logisch an.. Sehr verständlich.

Ja ich mein, jetzt wissen wir es als Kollegen haben ihr auch was geschenkt.. sie hat sich ganz oft bedankt und denke auch etwas gefreut.. Ich hoffe nur sie weiß das sie zumindest mit mir, da sie gerne mit mir sich unterhalten tut auch über private Dinge.. dass ihr Kind bei uns anerkannt ist und sie es nicht verschweigen muss.. möchte mir gar nicht vorstellen was für ein Schmerz und wie schlimm sowas sein kann.

Hast du dann mit Menschen darüber geredet? Freut mich das es bei euch durch eine Therapie stabil bleiben konnte.. 🙏🏻

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Rendric  19.05.2024, 17:22
@SENADALINA88

Dir muss klar sein, dass das aber schon wieder nur etwas mit dir zu tun hat. Du empfindest die Atmosphäre als bedrückend, du leidest mit, du würdest dir wünschen, dass sie redet, weil es dich erleichtern könnte. Das alles sind erstmal deine Empfindungen und Bedürfnisse. Ich finde, das musst du manchmal stärker differenzieren. Zumindest hier in der Frage neigst du dazu, deine Sicht oder deine Meinung darüber, was gut für sie sein könnte, ihr überstülpen zu wollen. klar, dir würde es damit sicherlich besser gehen. Es würde dir die Unsicherheit nehmen, mit den Fragen, was jetzt das richtige zu tun wäre. Das sind aber so Momente, in denen ich denke, dass du besser einen Schritt zurück gehen solltest und annehmen musst, dass die Situation so ist, wie sie ist.
An manchen Stellen muss ich sagen, wäre ich tatsächlich etwas offensiver gewesen und hätte mehr versucht zu fragen. Dann wenn sie offensichtliche Vorlagen gibt, also ihr Kind erwähnt. Oder ihr merkt, dass die Stimmung gedrückt ist, kann man fragen, ob heute ein besonderer Tag ist? Es gibt ja besonders sensible Daten: Tag der fehlgeburt, Tag des errechneten GEburtstermins, eventuell sogar GEburtstage von anderen Babys aus dem nahen Umfeld, die etwas bitter werden lassen. Eine schöne Frage ist auch ein einfaches "Wie geht es dir heute?". Die Betonung auf heute, denn das erlaubt, tagesunterschiede zu sehen und heißt nicht, dass man am Grundzustand in der Erläuterung ansetzen muss. Wie geht es schließlich schon trauernden Menschen? Wobei auch hier wieder: es ist mehr als ein Jahr her!!! Natürlich verjährt die Erinnerung nicht und sie wird immer Mutter sein und immer ihr Kind im Herzen tragen. Auch in 20 Jahren noch. Aber sie ist nicht mehr frisch in der Trauer. Sie hat sich bereits gefestigt. Sie geht wieder regulär arbeiten und scheint das auch gut zu können. Es ist jetzt nicht gerade ein Akut besorgniserregender Zustand.

Mein Kind hat gelebt. Sie starb im Alter von 4 Lebensmonaten. Klar, im 8. monat ist die Schwangerschaft auch sehr offensichtlich und das Umfeld muss davon gewusst haben. Insofern musst du ja auch allen "Betroffenen" mitteilen, dass sich die Lebensumstände geändert haben: Familie und Freunde ist ja klar, Arbeitgeber, dass deine Elternzeit vorzeitig endet, der Kita, dass wir den Platz nicht mehr brauchen und auch, dass der ältere Bruder, der in die Kita geht, seine Schwester verloren hat. In unserem Fall hieß es ja auch, die Todesursache finden und danach die gesamte Familie auch darauf testen zu lassen. Es standen viele Termine an. Also insofern gab es viele Menschen, denen man es einfach sagen musste. Und so war es bei ihr sicherlich auch. Andere aus der Nachbarschaft oder andere Eltern der Kita, die einen beim Bringen und Abholen trffen, die einen bis dahin ja auch öfter mit Kinderwagen oder so gesehen hatten, haben irgendwann durchaus mal nachgefragt. Dann habe ich es auch gesagt. Es gab nur wenige, bei denen ich mitbekommen habe, dass sie den WEg über Dritte gegangen sind. Also andere gefragt haben, wo denn mein Kind ist. Finde ich durchaus legitim so lange der kontakt ja auch entsprechend fern war. Es gibt tatsächlich gerade nur sehr wenige Menschen, die ich im Verhalten seltsam finde. Die so eine vermeidende Haltung an den Tag legen und bei denen man merkt, dass sie mir lieber aus dme Weg gehen. Aber auch da kenne ich schließlich nicht ihre Geschichte und Gründe...

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 17:48
@Rendric

Mein Herzliches Beileid ❤️‍🩹

Ich meinte nur bedrückend indem Sinne , dass sie manchmal so aussieht ob sie bald zusammenbricht.. Ich weiß halt dss sie direkt nach der Geburt von ihrem kind was noch gelebt hat.. vom Partner und Familie keine Unterstützung bekommen hat und verlassen wurde eiskalt . das ist jetzt genau denk 1 jahr her .. und weitere kinder an der Hand hat sie keine.. Als mama mit Kindern.. denke ixh das ist dann viel viel schlimmer , keine anderen Kinder zu haben was einen so noch am Leben halt3n kann...

Vielleicht mache ich mir unnötig Sorgen.. aber habe auch mal gehört dass es ein Schockzustand gibt wo man nicht trauern kann und weinen kann .. Und es irgendwann erst kommt.. habe Sorgen deswegen.. aber mehr kann ich ja nicht anbieten..

Das tut mir leid mit deinem Engel 🥺❤️‍🩹 muss schrecklich gewesen sein.. Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen soll..da würden auch 2 Jahre bei sowas nicht reichen.. Und zu sagen hey das ist jetzt 1 Jahr her schließ damit ab vergiss es das könnten glaub nur welche sagen die keine kinder haben

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Rendric  19.05.2024, 18:06
@SENADALINA88

Wenn sie so aussieht, kann man ja fragen, wie es ihr heute geht? Ob es ein wichtiges Datum für sie ist oder es gerade einen Auslöser gab? Man kann fragen, wie man mit ihr umgehen soll. Würde sie sich gerne krank melden/ urlaub haben? Oder lieber mit einfachen Aufgaben ablenken? Dann aber wenn möglich auch dafür sorgen, dass diese Aufgaben zwar dne Kopf oder körper beschäftigen, aber nicht mit viel Verantwortung verbunden sind. Es darf dann nicht schlimm sein, wenn sie fehler macht.

War das Kind behindert? Es klingt so sehr nach schuldzuweisung, was ihr widerfahren ist, wenn sich ein Mann und eine Familie abwendet, weil ein Kind tot zur Welt kommt.

Tatsächlich sind die ersten Wochen oder auch Monate oft nicht problematisch, weil man da im Überlebensmodus ist und funktioniert. Da gibt es dann noch sehr viel zu regeln und organiseiren und Arbeit ist halt auch nur funktionieren. Dann nach Monaten oder auch Jahren kommt die Verarbeitung und manchmal dann auch ein Zusammenbruch. ab er auch nur, wenn man sich diesen Leisten kann. Klingt nicht so, als könnte sie sich das leisten, wenn sie sich selbst versorgt und finanziert. auf der anderen Seite schützt Arbeit ja auch davor, zusammenzubrechen.

Es gibt Dinge, die man nie abschließt. Und trotzdem verändert Zeit. Ein Jahr ist nun nicht sehr lange. Aber lange genug, dass di Situation stabil ist.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 18:30
@Rendric

Also die Familie hat sie ja nicht verlassen, nein das Kind war kerngesund haben Bilder gesehn.. es war einfach plötzlich meinte Blasensprung.. Infekt.

Mit ihrem Mann hat sie sich paar Monate später getrennt, da es andere Probleme gab in der Familie.. denke nicht das es eine schuldzuweisung oder so was ist.

Also ich sehe mich an ihrer Stelle niemals so stark .. Ich könnte niemals Freunde mit Babys oder Kindern ertragen.. Spielplatz Schwangerschaftsabkündigungen oder Gender Party..

Oder einfach verdrängen das man davon traurig wird.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 18:31
@SENADALINA88

Das kind kam nicht tot zur welt.. es hat gelebt geatmet aber war nicht reif genug..sollte noch im Bauch bleiben

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Rendric  19.05.2024, 18:48
@SENADALINA88

Achso ok. Dann hat sie immerhin schöne Erinnerungen an ihr Baby. Und das Recht, auf eine Bestattung.

Nun, ich denke, die Entscheidung, ob man selbst weiter lebt, tritfft man in den ersten Tagen. Sie hat sich entschieden. Und dann ist es schöner, auch ein glückliches Leben zu führen als ein belastetes. In der Anfangszeit kickt durchaus auch mal Neid und Eifersucht bis hin zu Missgunst. Gerade wenn man merkt, wie andere Eltern einfach mit ihren Kindern umgehen. Bei einer damaligen Freundin habe ich es 3 mal miterlebt, wie sie ihre Tochter auf den Kopf stellen musste, weil sie sich böse verschluckt hatte. Weil sie immer mit Essen im Mund rumrennen durfte. Und die Stücken (trauben!) vielleicht doch nicht klein genug waren. Da fragt man sich schon in schwachen Momenten, warum es das eigene kind erwischt hat, obwohl man doch vorsichtiger, bedachter, liebevoller oder sonst was war. Und ja, die erste verkündete Schwangerschaft aus dem Freundeskreis löste auch gemischte Gefühle aus. Die Frage ist halt, ob sie denn jetzt gerade überhaupt noch mal ein Baby will? Gerade da sie ja auch keinen Partner hat? Für mich und meinen Mann war es klar und das war auch eine Entscheidung, die schon in der ersten Woche nach ihrem Tod gefällt wurde. Spirale kaum gelegt, gleich wieder entfernen lassen. Andere haben zu viel Angst vor einer erneuten Schwangerschaft. Wer das nicht als Ziel anstrebt, warum sollte ihn das dann verletzen? Und irgendwo freut man sich doch auch einfach für andere, wenn ihre Lebenspläne so aufgehen, wie sie sich das wünschen. das ist an der Stelle eher eine Frage, welcher Mensch man sein möchte.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 19:01
@Rendric

Hast du denn noch weitere Kinder bekommen?

Beerdigt wurde es ja auch.. Nach bestimmten Monaten ist es ja auch Pflicht vor allem wenn es eine Lebendgeburt ist.

Ja heftig was es für Mütter gibt Verantwortungslos.. selbstverständlich, dass alles normal läuft, das sie gesund sind.. keine Emphatie ..

Ob sie ein Baby will weiß ich nicht , weil sie auch nicht verheiratet ist. Aber das sie ein starken kinderwunsch hatte davor und sie immer noch Babys liebt und möchte das kann ich mir gut vorstellen.. vielleicht ist sogar der Drang dazu größer .

Ich rede auch nur von mir.. da es bei mir länger gebraucht hat gab es schon einige male wo ich Ankündigungen gar nicht abhaben konnte.. geschweige denn wenn man sein kind geboren hat und leer heim ist..

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Rendric  19.05.2024, 20:10
@SENADALINA88

bin aktuell schwanger. Der tod der tochter ist auch nur etwas über ein jahr her.

Kinderwunsch richtet sich nicht an die Lebenssituation. Eine Ehe ist besonders irrelevant. Aber einen Mann braucht es in dem Szenario halt irgendwie schon. Nur dem Wunsch ist es ja eigentlich egal. Dennoch kann der Drang größer, gleich, kleiner oder weg sein. Es ist allesmöglich.

Redest du jetzt noch von der kollegin oder bist du auch eine Sternenmama?

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 20:23
@Rendric

Ich meine mit der Schwangerschaft hat es lange gedauert bei mir und selbst da , konnte ich keine neuen Ankündigungen von Bekannten und Freunden mehr hören bzw. Hat es mich nur noch trauriger gemacht dass es nicht klappt .. Deshalb meine ich, wie schlimm müsste es sein wenn das Kind da war und wieder weg ist..

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Rendric  19.05.2024, 20:36
@SENADALINA88

Ja, ist noch bis heute so, dass ich das am unfairsten an der ganzen Sache finde. Also nicht mehr im Vergleich zu anderen. Ich kann es ihnen gönnen.
Aber dass ich halt eine komplette Schwangerschaft mit allen Strapazen durchgemacht habe und das am Ende für nichts. Und jetzt in der dritten merkt man es halt einfach auch, dass der körper irgendwie geschwächter ist. Sie ist anstrengender oder kommt mir einfach so vor als die letzten beiden. Weiß nicht, ob man sich davon je wieder endgültig erholt.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 20:47
@Rendric

Genau , deshalb habe ich riesen Respekt davor , vor Mamas die schwanger waren Übelkeit Erbrechen alles drum und dran erleben müssten .. Und dann die Wehen Schmerzen die Geburt.. Und im Endeffekt hat man das Kind nie aufwachsen sehen.. Und wenn es auch so weit ist das man schon vieles gekauft hat. Was einem immer wieder vor die Augen kommen könnte.. wünscht man keinem..

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Rendric  19.05.2024, 21:10
@SENADALINA88

Dafür dass deine Kollegin angeblich nicht redet, weißt du sehr viel darüber. Über ihre Geschichte, den Tod ihres Kindes, die Familiensituation etc. Ich denke, ihr seid überweigend schon an dem Punkt, an dem alles gesagt ist.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 21:23
@Rendric

Naja das war ein einmaliger Gespräch kurz.. Danach kam gar nichts mehr weil sie es abwimmelt ..

Würdest du bei einer weiteren Schwangerschaft es verkünden persönlich oder eher nicht ?

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Rendric  19.05.2024, 21:26
@SENADALINA88

Was denn? Dass ich schwanger bin? Tatsächlich war mir gar nicht danach. Und ich habe bei manchen Menschen auch länger damit gezögert als angemessen war. Manchen habe ich es gar nicht gesagt. Aber sagen wir mal so, es wurde sehr schnell sehr offensichtlich.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 21:35
@Rendric

Also könnte es sein zb das solche Mamas, ihre weitere Schwangerschaft so lange wie möglich verheimlichen, da es sein kann , dass sowas noch einmal passiert ?

Und bei dir hat man das dann gesehen in dem Fall.. freut mich für dein Wunder 🙏🏻

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Rendric  19.05.2024, 21:40
@SENADALINA88

Kann sein. Jeder ist anders. Das wäre nun auch nicht unbedingt mein Grund gewesen. Ich hatte schließlich eine normale, um nicht zu sagen einfache Schwangerschaft und auch Gebuirt. Ihr tod ist ja weder auf die Schwangerschaft noch auf eine Geburtskomplikation zurück zu führen. Bei mir wäre eine Fehlgeburt ein komplett anders Ereignis gewesen, zu dem ich keien Vorerfahrung habe. Und da bei ihr der Tod des Kindes auch zu einem so späten Stadium erst eintraf... das kann sie auch nicht so lange verheimlichen. War eher so, dass ich mich einfach nicht danach fühlte, es groß zu verkünden. Und das ist eine mischung aus meinem Charakter - Ich habe keine Schwangerschaft gefeiert. Auch wenn es natürlich Wunschkinder waren. Dennoch ist das ja nichts, woraus man ein großes Faß macht. Und vielleicht doch auch etwas Bitterkeit und Depression. Es entsprach nur der Gefühlswelt, ohne, dass da nun ein rationaler Grund dahinter stand. Ich wollte die SChwangerschaft auch nicht verheimlichen. Es war mir lediglich nicht danach, sie zu verkünden. Wenn es jemand weiß, war es entsprechend auch ok.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 21:54
@Rendric

Kann ich vollkommen nachvollziehen und verstehen.. zurzeit ist das echt schlimm mit Verkündungen , Gender und Babypartys.. man ist sich halt nie bewusst, dass es immer welche gibt die deswegen trauern..

Alles ist schlimm wenn es um Babys Kinder geht.. Und ja ich kann dazu nicht viel sagen es ist unfassbar und unfair ..

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Rendric  19.05.2024, 22:07
@SENADALINA88

Daran soll auch bitte kein werdendes Elternpaar denken, dass ihr Baby sterben könnte. Was wäre das für eine traurige WElt? Oder dass ihre Freude bei anderen mit Stichen und Schmerz verbunden ist. Das ist ja nicht ihr Schmerz.

Ja, ist irgendwie ein seltsamer Trend, der langsam aus den USA zu uns rüber schwappt. Warum feiert man Geschelchter? also meine WElt ist das nicht und ich muss diese Babypartys nicht haben.

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SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 22:13
@Rendric

Das stimmt, meine auch nicht.. Als ob es ein Unterschied macht ob es ein Girl oder ein Boy ist.. das allerwichtigste ist Hauptsache Gesund..

Denke daran denkt auch niemand.. außer die denen es widerfahren ist und alles was man selber erlebt einmal ist ein Trauma , egal welches Thema, man ist dann immer vorsichtiger

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SENADALINA88 
Fragesteller
 20.05.2024, 12:21
@Rendric

Also wünsche dir und deiner Familie noch alles Gute und das dein Wunder gesund und munter in dein schoß nehmen wirst 🙏🏻🙏🏻

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Sag ihr, dass es okay ist, dass sie sich Hilfe sucht und gib ihr einige Anlaufstellen dafür. Alleine schafft man so einen tragischen Verlust kaum zu verarbeiten.
Sichere ihr auch deine Unterstützung zu. Sowas kann einem Menschen sehr viel Kraft geben.

Liebe Grüße und alles gute 🫶🏼


SENADALINA88 
Fragesteller
 19.05.2024, 00:06

Danke 🌸 ja das werde ich auf jeden Fall versuchen .. Die anderen Kollegen wissen davon auch bescheid aber mir hat sie das selber damals erzählt . Nur kurz und knapp das sowas mal war.. vielleicht findet sie auch kein Worte damit anzufangen..

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annadie123  19.05.2024, 09:04
@SENADALINA88

Das kann gut sein. Solch eine Zeit kann überwältigend sein.. Ich bin mir aber sicher, dass sie es schafft!

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