Waren die Capos genauso schlimm wie die SS Männer?

2 Antworten

Rudolf Höß hat auf diese Art Auschwitz geleitet: Er nahm Berufsverbrecher/innen, brachte sie als Kapo in eine besondere Position und jeder der durch mangelnde Härte, Weichheit oder zu viel Mitgefühl auffiel, konnte jederzeit diese Position wieder verlieren.

Dazu gibt es ein Zitat von ihm zu anderen Lagerführern, in etwa dieser Wortlaut: "Ich kann ein KZ mit zwei Dutzend Schwerverbrechern leichter und effektiver leiten, als mit einer Hundertschaft SS-Männern." (Ich kann das exakte Zitat nicht finden und wäre Dankbar dafür und den entsprechenden Link)

Die meisten Lagerältesten und Blockältesten waren beispielsweise in Buchenwald zunächst Berufsverbrecher, die den Häftlingen, ermutigt von der SS, das Leben zur Hölle machen.

Doch nach und nach gelang es der kommunistischen Widerstandsgruppe im Lager, zu der auch der von mir sehr bewunderte Hans Eiden gehörte, die wichtigen Posten der Lagerältesten und Blockältesten zu besetzen, Hans Eiden wurde beispielsweise Lagerältester, und als solcher schaffte er es mit Hilfe seiner Widerstandsgruppe mehrere hundert Kinder und mehrere tausend Häftlinge vor den Todesmärschen der Nazis zu retten. Zudem haben die politischen Häftlinge, die sehr anständige Menschen mit Empathie waren, die Kinder monatelang mit Lebensmittel versorgt und dafür teilweise selbst gehungert.

Und die SS hat immer versucht, dafür zu sorgen, dass diese politischen Häftlinge zu solchen Verbrechern werden, wie die SS selbst es war.

Einmal haben sie 400 weibliche Gefängene aus anderen Lagern nach Buchenwald gebracht, und sie halbnackt unter den politischen Häftlingen ausgesetzt, die SS wollte erreichen, dass die Häftlinge, die jahrelang keine Frau mehr gesehen hatte, diese Frauen vergewaltigen.

Doch Hans Eiden und seine Widerstandskämpfer sind anständig geblieben und haben diese Frauen mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt und ihnen natürlich nichts angetan.

Nach zwei Wochen sah die SS, dass sie die Häftlinge nicht dazu bringen könnte, zu brutalen Vergewaltigern zu werden, und sie brachten die Frauen zurück in die Lager, aus denen sie gekommen waren.

Später richtete die SS mit 15 gefangenen Frauen einen Puff mitten in Buchenwald ein, doch die Häftlinge, die damit zu höheren Arbeitsleistungen angetrieben werden sollten, verweigerten das Bordell, und es wurde schließlich von der SS genutzt, die dort jede Nacht diese 15 Frauen brutal vergewaltigte und wilde Orgien feierte die ganze Nacht.

Der kommunistische Lagerälteste Hans Eiden hat in seinem Buch "Das war Buchenwald" auch beschrieben, dass die Häftlinge von den Berufsverbrechern die Kapos waren, meistens nur gequält und gedemütigt und bestohlen wurden, die politischen Häftlinge dagegen halfen Neulingen im Lager sich zurechtzufinden und zeigten Kameradschaft.

Und ich glaube Hans Eiden, das war ein ehrlicher, anständiger Mann.

Ich bewundere diese Widerstandskämpfern sehr, das waren wahre Ehrenmänner.