Schreckt eine warnschuss einen tiger/löwen ab oder macht es sie noch aggresiver?

4 Antworten

ein bengalisches Feuer oder eine große helle Leuchtfackel zünden, dann bricht er seinen Angriff ab. Hab ich in der freien Wildbahn mal gesehen. 2 Typen wollten einem Tiger ein Sendehalsband verpassen und sind so lange in sein Revier vorgedrungen, bis er sich aus einem Gebüsch auf einen stürzen wollte. Der knickte im letzten Moment eine Leuchtfackel, ein gleißendes rötliches Licht entfaltete sich, der Tiger drehte ab und der andere schoss und brachte ihn zur Strecke (nur Betäubung), mir wurde schon beim Zusehen schlecht. Weil das mit der Fackel in letzter Sekunde war, aber scheint wohl zu funktionieren, wenn man etwas lebensmüde ist^^

Wenn Einheimische in den Wäldern des Sichote-Alingebirges im fernen Osten Russlands unterwegs sind, dann führen sie immer Abschreckmunition in Form von Leuchtraketen mit sich, um sich vor Amurtigern (Panthera tigris altaica) zu schützen. Begegnungen mit Tigern sind allerdings sehr selten. Nicht nur, weil es nur noch wenige Amurtiger gibt, sondern weil sie sehr scheu sind und die Nähe des Menschen meiden - aus gutem Grund, schließlich wurden Tiger noch bis in die 1950er Jahre hinein wegen ihres Fells gejagt und auch heute noch ist illegale Wilderei eine große Gefährdung für sie. Außerdem gehören Menschen nicht ins normale Beutespektrum des Tigers.

Laute Geräusche und grelles Licht wirken auf Großkatzen abschreckend. Obwohl Großkatzen in ihren jeweiligen Ökosystemen die Rolle des Spitzenprädators einnehmen, müssen sie sehr vorsichtig sein. Wenn etwas unbekannt und neu für sie ist, ist es deshalb prinzipiell erst einmal eine Gefahr und ein Grund für einen Rückzug. Ein Tiger, Löwe oder Leopard kann es sich nicht leisten, ein Risiko einzugehen und verletzt zu werden. Verletzt kann so ein Tier kaum noch jagen und seine Überlebenschancen sind sehr gering.

Ich stelle mir das so vor das es irgendwie in den Genen vererbt wurde das Pistolen Geräusche die Tiere abschrecken weil vielleicht vor 100 Jahren ein paar Tiger Jägerangriffe überlebt haben.

Umwelteinflüsse verändern nicht die DNA und können deshalb nicht vererbt werden. Nur Mutationen können die DNA verändern, das geschieht aber rein zufällig und nur, wenn es zu einer Mutation in der Keimbahn kommt, kann diese auch vererbt werden. Eine evolutionäre Anpassung ist die Furcht vor Schüssen also nicht

Trotzdem hast du recht, dass Tiger und Löwen Angst vor Schüssen haben. Sie haben im Lauf der Zeit gelernt, dass Waffen gefährlich für sie sind. Dieses Wissen könnten sie durchaus an ihre Nachkommen weitergeben, aber eben nicht auf genetischem Weg, sondern auf kulturellem Weg, also durch Lehren. Das ist in etwa so wie wenn Eltern zu ihren Kindern sagen: "Geh nie über die Straße, ohne vorher nach links-rechts-links geschaut zu haben, sonst wirst du überfahren!" Die "Angst" vor Autos ist uns Menschen ebenfalls nicht genetisch eingeprägt, wird durch Erziehung gleicheohl aber trotzdem weitergegeben. Wie Tiger, Löwen und Co. ihren Nachkommen solche Gefahrenregeln beibringen, ist unbekannt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das mit der Evolution kannst du knicken. Die läuft bei längerlebigen Geschöpfen nicht in Jahrhunderten sondern in in 10tausenden von Jahren ab.

Wenn ein Tier den Knall von einer Pistole nicht kennt wird es sich heftig erschrecken. Somit ist ein Warnschuss durchaus zum vertreiben von Raubtieren geeignet. Funktoinierte auch Wunderbar mit Menschen als die vorher noch keine Gewehre kannten.

Wenn er dann nach den Warnschuss immer noch näher kommt schieße einfach gezielt und nicht mehr in die Luft.

Selbst Menschen, die ggf. abgehärtet sind zucken bei lauten und plötzlichen Tönen zusammen. Manchen Menschen (unter anderem ich) haben auch "Angst" vor lauten und plötzlichen Geräuschen.

Noch dazu kommt, das Katzen ja nochmal sehr viel feinere Ohren haben als Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich arbeite in Indien als Snake-Rescueer