Probleme der Wiedervereinigung BRD/DDR?

8 Antworten

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Erst einmal war die Wiedervereinigung keine Wiedervereinigung, sondern ein Beitritt der Länder der DDR zur Bundesrepublik Deutschland.

Dann haben sich die beiden deutschen Staaten sozial und politisch auseinanderentwickelt. In der DDR konnte man seinen Vorgesetzten ohne Folgen kritisieren aber nicht die Parteielite. In der Bundesrepublik kann man die politische Führung des Staates kritisieren, aber nicht ohne Folgen seinen Vorgesetzten.

Nach westlichen Maßstäben hatte die DDR sehr wenig zu bieten, die meisten Betriebe waren nicht konkurrenzfähig und Umweltschutz/Nachhaltigkeit waren in der DDr kein Thema.

In der DDR waren komplett andere Werte gefragt als in der Bundesrepublik. Die zwischenmenschlichen Beziehungen hatten einen sehr viel höheren Stellenwert als das gesellschaftliche Ansehen einer Person.

In der Bundesrepublik war die Eigenverantwortung des Individuums Dreh- und Angelpunkt in der Gesellschaft.

Beides hat so seine Vor- und Nachteile. Für die Entwickling der Gesellschaft taugte das sozialistische Element sehr viel weniger als das System in der Bundesrepublik, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat.

Der dritte Weg zwischen real existierendem Sozialismus und sozialer Marktwirtschaft wäre sicherlich interessanter gewesen, als nur das System der Bundesrepublik auf die neuen Länder zu übertragen, aber das war nicht gewünscht.


666Phoenix  09.05.2016, 19:24

na, dataways, da hast Du aber einen Stern sehr leicht bekommen, nämlich von jemandem, der noch weniger Ahnung als Du hat!

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dataways  09.05.2016, 19:31
@666Phoenix

Kann sein, kann nicht sein, aber ich backe auch keine Allgemeinplätzchen, wie Du

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666Phoenix  09.06.2016, 20:14
@dataways

Stimmt! Du bäckst ungenießbare Plätzchen, die mit den falschen Zutaten und dann auch noch mit dem Anspruch, dass sie was ganz Tolles sein sollen!

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dataways  09.06.2016, 20:23
@666Phoenix

Ich bin eben nicht das verhätschelte Jüngelchen eines SED-Funktionärs, dem nach der Wende das Weltbild verrutscht ist.

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666Phoenix  05.08.2016, 10:24
@dataways

"das verhätschelte Jüngelchen eines SED-Funktionärs, dem nach der Wende das Weltbild verrutscht ist."

Meinen Brüller solltest Du bis in Dein entlegenes Randdorf gehört haben!

Drei grundsätzliche Fehler:

mein Vater war, wie man Dir das in Deinem Reichsdeppenforum mitgeteilt hat, SED-Parteisekretär an einer Mittelschule. Diese Leute waren keine "Funktionäre"! Kannst Du nicht wissen, ich sehe es Dir nach!

"verhätschelt"?? Kein Kommentar! Gratulation, dass Du dieses Wort fehlerfrei hinbekommen hast!

Mein Weltbild wurde nicht verrutscht, sondern hat sich nach einer gewissen Denk- und Gedenkphase gefestigt.

Da Du hier belegst, dass Du nichts hast, was man als fundiertes "Weltbild" bezeichnen könnte, erübrigt sich auch jede Diskussion darüber! 

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dataways  05.08.2016, 11:00
@666Phoenix

Warst Du 2 Monate sprachlos oder haste meinen Beitrag erst jetzt entdeckt?

So verabschiede ich mich, ein fröhlich Lied pfeifend, ins Wochenende und lasse 666Phoenix in seiner Bitterkeit schmoren

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"Wieder" lässt sich NUR vereinigen, was schon mal EINS war! Das trifft aber auf die Bundesrepublik und die DDR NICHT zu: Beide Staaten waren "Neugründungen" von Gnaden ihrer jeweiligen Besatzungsmächte. Dass die Ursprünge beider Staaten im ziemlich zerstörten Deutschen (dritten) Reich lagen, ist bekannt. Die politischen Probleme der Vereinigung lagen einerseits in den Daumen der Siegermächte, die in beiden Staaten noch Truppen stationiert hatten und die Gesellschaftsordnungen waren höchst unterschiedlich: DDR-Bürger wurden staatlicherseits zu "sozisalistischen Bürgern von klein auf erzogen, es gab keine freie Presse und Rundfunk, wie Fernsehen wurden staatlich gesteuert. Die internationalen wirtschaftlichen Beziehungen der DDR beschränkten sich auf "sozialistische Bruderstaaten", die ihrerseits AUCH KEINE brauchbare Währung hatten, mit denen man "echten" internationalen Handel hätte treiben können. Nach Ansicht vieler HEUTIGER Historiker fand die innerdeutsche Spaltung NICHT durch Grenzbefestigungen (Mauerbau) statt, sondern resultierte aus der schnellen Einführung der D-Mark im Westen. Eine "echte" sinnvolle Lösung der Vereinigung beider deutscher Staaten KONNTE NICHT funktionieren, weil der "östliche Druck(Wir wollen reisen können und als Währung die D-Mark) SO groß war, dass NIEMAND mehr ordentlich nachdenken konnte. So wurde die finanzielle Einigung "übers Knie gebrochen", was zur Folge hatte, dass unzählige DDR-Betriebe vorsätzlich in die Pleite getrieben wurden.

Hallo,

Hier sind die Probleme, die mir grob eingefallen sind:

  1. Der Westen war wirtschaftlich viel stärker, was zur Folge hatte, dass der Osten finanzielle Unterstützung brauchte.
  2. Der gesamte Osten hatte einen viel niedrigeren Lebenstandard.
  3. DDR-Nostalgie und Regime-Unterstützer
  4. Länderfinanzausgleich stieg deutlich an, Solidaritätszuschlag auch
  5. Vorurteile von beiden Seiten
  6. Osten musste wieder aufgebaut werden
  7. Ostpolitik wurde vom Westen oftmals nicht akzeptiert
  8. Bis heute ist der Osten immer noch wirtschaftlich schwächer.

Aus der Kenntnis der privatkapitalistischen Industrie in der DDR aus den Jahren vor 1972 im Vergleich zu den erlebten 30 Jahren Privatkapitalismus 

in der Bundesrepublik, folgende Meinung:

Der Privatkapitalismus in der DDR war zwar durch fehlende Konkurrenz, Finanzdiskriminierung, staatlicher Überwachung und staatlich verhinderter

 Investition zur Automatisierung geprägt, war aber wegen seiner privaten Eigeninitiative sehr export- und gewinnbringend. Der Privatkapitalismus

 in der Bundesrepublik ist gegenwärtig geprägt durch Streben nach Monopolkapitlismus, aktuell in der Autoindustrie, Flugzeuginstrie, Wohnungswirtschaft und im Handel. 

Auch die Meinung von Wirtschaftswissenschaftler Karl Heinz Paque in seinem Buch "Gespaltene Nation, Einspruch"

erscheint der Kapitalismus ein wenig so, wie man als Ostdeutscher einst "Wissenschaftlichen Kommunismus" erklärt hat, ein Naturgesetz dem man nicht

 ausweichen kann. Das klingt, als sei der Versuch des DDR-Sozialismus illegal gewesen. (Freie Presse Chemnitz B3 vom 06.02.2021 "Kapitalismus ist Normalzustand".

In der Freien Presse vom 17.02.2021 S. 15 " wurde dazu von 3 Vogtländern auf den vorgenannten Artikel geantwortet "Die Menschen (gemeint sind wohl die Ostdeutschen)

 werden sich damit nicht abfinden" schrieb Helmut Kraußer aus Stangengrün: "Kapitalismus ist Normalzustand das mag zwar für jemanden so erscheinen, 

der nie etwas anderes erlebt hat..." Raimon Brete aus Chemnitz schrieb: "Das ist wieder ein Beitrag, der nicht der Einheit von Ost und West das Wort redet, ..." 

und Uwe Löffler aus Chemnitz schrieb: "...Das würde auch bedeuten, dass sich die Menschen mit all den Gebrechen und moralischen Deformationen abfinden müßten..."

Am besten finde ich, funktionieren bei uns in Klingenthal und Adorf die Edeka-Filialen, welche privat geführt werden. Ich denke, wenn den vielen

 großen Ladenketten vorgeschrieben werden könnte, dass sie ihre Filialen privat in Auftrag geben müssen, könnte der Monopolkapiltalismus wenigstens im Handel

 gebremst werden und solche mit pivater Eigeninitiative geführten Filialen würden besser

marktwirtschaftlich funktionieren und wenn diesen Filialen auch die Eigeninitiative 

gelassen würde, ihren Standort eigenverantwortlich zu wählen, würden vielleicht auch die Innenstädte wieder private Läden bekommen.

 In einer kürzlichen Fernsehsendung über die Innenstadt Köln wurde das Problem des Aussterbens der Läden und zunehmender Verschmutzung aus dem 

selben Grund angesprochen. Nur eine privatmarktwirtschaftliche Eigeninitiative, könnte die Innenstadt von Köln retten.


Vogtland740  17.03.2021, 14:35

Na und die Bundesrepublik früherer Jahre war ja auch kein Ruhmesblatt<: Z. B. Heinrich Bütefisch

"...war er Leiter der Treibstoffproduktion der I.G. Farben-Fabrik im KZ Auschwitz-Monowitz und damit verantwortlich für die brutale Behandlung vieler Zwangsarbeiter...Im März 1964 wurde ihm durch Bundespräsident Heinrich Lübke ungeachtet seiner nationalsozialistischen Vergangenheit das Große Bundesverdienstkreuz für die Tätigkeit im Aufsichtsrat der Ruhrchemie AG verliehen...." Und siehe ab Minute 49 das Interview mit Gerhart Baum über die Nazilehrer in Tegernsee, wie sie nach dem Krieg Hitlers Geburtstag im Ort öffentlich feierten ?

https://www.ardmediathek.de/daserste/video/talk-am-dienstag/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhbGstYW0tZGllbnN0YWcvNzU1ODYxZDMtY2U3Yy00ZGJlLWIwMGYtZWZiN2RiYzdhYTM1/

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Allein die durch die Treuhand erfolgte Deindustrialisierung und damit einhergehend die folgende Arbeitslosigkeit stellte ein großes Problem da.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun