kann die Polizei gelöschte Tinder chats wieder herstellen?
Hallo, ich würde gerne folgendes wissen: angenommen, die Polizei untersucht ein Tötungsdelikt, und durchsucht natürlich das Handy des Opfers. Ich vermute, den Code zu knacken, geht relativ einfach für die IT der Polizei, oder? Und nun angenommen, das Opfer hatte die Tinder App drauf. Da wäre es ja im Sinne der Suche nach möglichen Verdächtigen sinnvoll, die Chats anzugucken. Kann die Polizei dann auch gelöschte Chats dieses Nutzers wieder herstellen?
Ich wäre für Antoworten sehr dankbar, ich interessiere mich dafür, da ich an einem Kriminalroman arbeite. Vielen vielen Dank!
2 Antworten
Nein, aber Tinder kann das evtl. wenn es diese trotz Löschung auf dem Server belässt oder diese beim Gesprächspartner dableiben.
Durchsucht natürlich das Handy des Opfers. Ich vermute, den Code zu knacken, geht relativ einfach für die IT der Polizei, oder?
Bei aktuellen, ordentlich konfigurierten Geräten ist das unmöglich. Es gab Fälle wo das FBI Apple aufforderte iPhones zu entsperren und Apple sagte, dass es das schlicht nicht kann. Auch nach gerichtlicher Aufforderung.
Da bei Tinder aber sicher nichts verschlüsselt wird, rufen die Behörden in so einem Fall einfach alle Daten von Tinder ab, die dort gespeichert sind.
Quark, in so einem Fall ist die Abfrage bei Tinder ein leichtes.
Doch. Der EU-Sitz von Tinder ist in Irland, genau wie der von Google, Facebook, Apple und anderen. Dort anzufragen ist überhaupt kein Problem und geht schnell.
Als ob solche US Firmen reagieren, wenn irgend ein Hansel aus Deutschland da nachfragt. Und die „Qualität“ der irischen Datenschutzbehörde ist ja auch hinreichend bekannt.
Ich vermute, den Code zu knacken, geht relativ einfach für die IT der Polizei, oder?
Wenn ein langes Passwort gewählt wurde ist es so gut wie unmöglich ein verschlüsseltes Handy zu knacken.
Kann die Polizei dann auch gelöschte Chats dieses Nutzers wieder herstellen?
Das müssten die bei Tinder direkt anfragen, theoretisch ist das möglich.
Wenn ein langes Passwort gewählt
Die meisten Menschen nutzen leider schwache Passwörter: Geburtstag, Hochzeitstag, Name des Haustiers uä. Da ist nicht viel Arbeit nötig.
Viele nutzen auch nur einen 4 stelligen Pin. Natürlich ist das nicht sicher, das kann jeder in kürzester Zeit knacken der Google bedienen kann. Die Verschlüsselung ist halt nur so sicher wie das Passwort.
Da die meisten Menschen schwache Passwörter nutzen (Geburtstag, Hochzeitstag, Name des Haustiers uä), ist da nicht viel Arbeit nötig. Das erledigt dein Kommissar bzw sein technisch versierter Mitarbeiter mal eben nebenbei.
Mit Tinder wäre es schwierig: ausländische Firma, da dauert ein Hilfeersuchen sehr lange.
Deswegen kommen in deutschen Krimiserien immer kleine lokake IT Betreiber vor, bei denen die Kommissare mal eben vorbei gehen und dem Chef die moralische Keule über den Schädel ziehen.