Braucht das Objektiv einen Bildstabilisator?

6 Antworten

Die Faustregel lautet: freihand sollte die längste Belichtungszeit 1/Brennweite nicht überschreiten. Das bedeutet: bei 50 mm Brennweite nicht länger als 1/50 Sekunde, bei 300 mm Brennweite nicht länger als 1/300 Sekunde - und bei 10 mm nicht länger als 1/10 Sekunde!

Natürlich, das variiert leicht, je nachdem wir ruhig Deine Hand ist, aber Du siehst wo der Stabi wichtig wird!

Gegen den Stabi spricht: bei extremen Brennweiten ist ein Stativ sinnvoll! Bei extremem Tele damit Du überhaupt die Kamera an sich und Dein Motiv im Sucher halten kannst, bei Weitwinkel damit Du präzise ausrichten kannst. Bei 10 mm hat ein ganz leichtes Kippen sofort stürzende Linien zur Folge!

Auf dem Stativ aber stört der Stabi, versucht zu regeln wo nichts zu regeln ist und erzeugt damit Unschärfen! Deswegen gilt auf dem Stativ grundsätzlich "Wackeldackel aus"! Und genau daher ist es sinnvoll, eine Linse die mit Stativ genutzt werden sollte einfach ohne Stabi zu bauen.

Du siehst, das ist nicht ganz ohne Überlegung, dass die Hersteller diese Objektive genau so bauen. Natürlich gibt es Anbieter die das trotzdem reinbauen. Aber die tun das nicht weil es sinnvoll ist, sondern weil Amateure danach schreien - reine Marketingfrage!

Die Belichtungszeit der Kamera, sollte bei Schnappschüssen (ohne Stativ und so) immer so Kurz sein, dass das Foto am Ende nicht verwackelt ausschaut. Hier hilft ein lichtstarkes Objektiv (das ist mit f/3,5-4,5 leider nicht der Fall sondern ab f/2,8 und kleiner), eine Kamera mit guter ISO-Performance (die ist bei den APSC-Canons leider am schlechtesten von allen DSLRs) und ein Bildstabilisator, der kann die eine oder andere Blendstufe (also die f/3,5-4,5) wieder ausbügeln.

Jetzt hast Du von allen genannten Optionen so garnichts, aber es kommt dem Ganzen noch zu gute, dass um so weitwinkliger das Objektiv ist, um so länger darf die Belichtungs sein, ohne dass man ein Verwackeln sieht. Die Faustregel hat JuergenWB ja schon genannt. Hingegen alle Motive die sich nicht bewegen, können länger belichtet also mit Stativ+Selbst-/Fernauslöser (ggf Spiegelvorauslösung) aufgenommen werden. Aber wie gesagt, ein Stativ nützt nur um Eigenverwackler auszugleichen, nicht wenn sich im Motiv was bewegt (Ausnahme Astrofotografie und ein Stativ was sich mit der Erdrotation mitdreht).

Canon (und Nikon) haben bei ihren Spiegelreflexkameras keinen im Gehäuse integrierten Stabilisator. Den findet man eher bei Systemkameras wie Olympus, Sony, etc.

Bei Weitwinkelobjektiven ist ein Bildstabilisator aber auch nicht so nötig, sondern erst bei längeren Brennweiten. 

Mehr Infos zu dem Thema findest Du bei https://neunzehn72.de/wie-funktioniert-ein-bildstabilisator-und-was-er-bringt-er-mir/

Beste Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 3 Jahre Ausbildung/Studium + viele Jahre Praxis

Nein. Wenn du kurze Verschlusszeiten (1/Brennweite in mm) oder ein Stativ benutzen kannst, ist ein Bildstabilisator nicht erforderlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Canon-Kameragehäuse haben generell keinen eingebauten Bildstabilisator.

Und da das von Dir ausgesuchte Objektiv ein Weitwinkelobjektiv ist, ist der Verzicht auf einen Bildstabilisator ziemlich unkritisch.